Freie Stadtpläne und Landkarten

SPON berichtet ausnahmsweise von einem Phänomen mit revolutionärem Potential: die weltweite Kooperation von Freiwilligen beim Sammeln von Geodaten. Leute gehen zu Hause oder im Urlaub durch die Gegend und zeichnen ihre Wege mit einem GPS-Gerät auf. Die Daten werden bei OpenStreetMap gesammelt und integriert. Es entsteht eine sich ständig verbessernde Datengrundlage für Landkarten, Stadtpläne, Navigationsgeräte, etc.

Entscheidend ist, dass die gesammelten Daten (und natürlich auch die Computerprogramme, mit denen sie verarbeitet werden) frei sind (im Sinne von freier Software). Das bedeutet: Jeder darf sie

  • benutzen (egal wozu),
  • studieren (um zu verstehen),
  • verbreiten (das bedeutet natürlich kopieren)
  • und verbessern (modifizieren, hoffentlich zum besseren).

Gewährleistet wird dies mit einer entsprechenden Lizenz.

Ich bin davon überzeugt, dass auf die Dauer proprietäre (also unfreie) Geodaten keine Chancen haben. Gegen die heute vielleicht 30.000 freiwilligen Datensammler weltweit können die großen Firmen mit ihren wenigen hundert professionellen Datenerhebern vielleicht noch konkurrieren, aber gegen die Millionen in ein paar Jahren wahrscheinlich nicht mehr. Linux und Wikipedia lassen grüßen.

Es entstehen Keimformen einer anderen Art zu produzieren (wie das z.B. hier diskutiert wird). An Stelle des Profits als treibendes Motiv tritt der Wunsch, sich direkt an der Herstellung eines von allen nutzbaren Guts zu beteiligen. Macht auch viel mehr Spaß!

Eines Tages werden z.B. auch Lehrbücher für Innere Medizin und Baupläne für Windräder zur Stromerzeugung auf ähnliche Weise zustande kommen, nämlich durch weltweite Kooperation aller Interessierten über das Internet.

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