Simbabwe
Sehr zu empfehlen: der Spiegelfechter über die Vorgänge in Simbabwe. Solche Artikel sucht man in der Mainstream-Presse vergeblich …
Sehr zu empfehlen: der Spiegelfechter über die Vorgänge in Simbabwe. Solche Artikel sucht man in der Mainstream-Presse vergeblich …
David Wearing hat einen Leserbrief als Reaktion auf diesen Kommentar im britischen Guardian geschrieben. Ich fand ihn sehr zutreffend, passend auch auf deutsche Mainstreammedien (MSM). Daher habe ich ihn übersetzt:
Die Sichtweisen der Protagonisten in einem Disput zu verstehen ist essentiell für ein fortschrittliches Herangehen an Sicherheitsfragen. Das Verhalten eines Akteurs zu erklären bedeutet nicht es zu billigen; aber es ist erforderlich, um die nötigen Einsichten zu gewinnen, um den schlimmsten Ausgang eines Disputs zu verhindern.
Unglücklicherweise verzichtet Jonathan Freedland in seinem Artikel über die Möglichkeit eines israelischen Angriffs auf den Iran auf diese Herangehensweise („The West Has to Tackle Iran“, Guardian, 25. Juni 2008). Freedland hätte sowohl die iranische als auch die israelische Perspektive darstellen und beide im Licht der bekannten Fakten kritisch analysieren sollen. Stattdessen übernimmt er unkritisch die israelische Perspektive und ignoriert komplett die iranische.
SPON berichtet ausnahmsweise von einem Phänomen mit revolutionärem Potential: die weltweite Kooperation von Freiwilligen beim Sammeln von Geodaten. Leute gehen zu Hause oder im Urlaub durch die Gegend und zeichnen ihre Wege mit einem GPS-Gerät auf. Die Daten werden bei OpenStreetMap gesammelt und integriert. Es entsteht eine sich ständig verbessernde Datengrundlage für Landkarten, Stadtpläne, Navigationsgeräte, etc.
Entscheidend ist, dass die gesammelten Daten (und natürlich auch die Computerprogramme, mit denen sie verarbeitet werden) frei sind (im Sinne von freier Software). Das bedeutet: Jeder darf sie
Gewährleistet wird dies mit einer entsprechenden Lizenz.
Ich bin davon überzeugt, dass auf die Dauer proprietäre (also unfreie) Geodaten keine Chancen haben. Gegen die heute vielleicht 30.000 freiwilligen Datensammler weltweit können die großen Firmen mit ihren wenigen hundert professionellen Datenerhebern vielleicht noch konkurrieren, aber gegen die Millionen in ein paar Jahren wahrscheinlich nicht mehr. Linux und Wikipedia lassen grüßen.
Es entstehen Keimformen einer anderen Art zu produzieren (wie das z.B. hier diskutiert wird). An Stelle des Profits als treibendes Motiv tritt der Wunsch, sich direkt an der Herstellung eines von allen nutzbaren Guts zu beteiligen. Macht auch viel mehr Spaß!
Eines Tages werden z.B. auch Lehrbücher für Innere Medizin und Baupläne für Windräder zur Stromerzeugung auf ähnliche Weise zustande kommen, nämlich durch weltweite Kooperation aller Interessierten über das Internet.